Buchreihe "Probleme der Festkörperelektronik"

Nachdem es die Diodenbibel von Heinz Hornung (siehe 9.) in digitaler Form gibt und mit der "Technologie zur Leistungselektronik" vieles zur
Entwicklung der DDR-Halbleitertechnik nunmehr bekannt ist, ist jetzt auch das 12-bändige Werk "Probleme der Festkörperelektronik" digitalisiert.
Dazu gibt es eine Inhaltszusammenfassung.
Während die "Technologie der Leistungselektronik" dank OCR noch ca. 60MB umfaßt, geht der Gesamtumfang "Probleme der Festkörperelektronik"
in den GB-Bereich - allerdings (zunächst) noch ohne OCR.
Viele der Autoren werden in Fachkreisen noch bekannt sein - angefangen von Prof. Falter bis hin zu Prof. Thiessen und Landgraf-Dietz (ZMD) ...
Nachdem, was dort im Laufe der Zeit von über 10 Jahren veröffentlicht wurde, kann man feststellen, daß die DDR-Halbleiterindustrie eben nicht
nur "gekupfert" hatte - so, wie es einige Journalisten und sog. "Historiker" immer noch behaupten. Sondern aus eigener Kraft und selbstständigen
Forschungen wurden mit hohem mathematischen Aufwand (darüber war ich sehr erstaunt!) die wichtigsten Grundlagen eben doch selbst erarbeitet.
Sicherlich wäre die praktische Umsetzung ohne modernes Equipment - was eben zeitnah nur unter Umgehung des COCOM-Embargos aus dem NSW
beschafft werden konnte - nur sehr langsam voran gegangen.
Aber auch da versuchte man (Elektromat/Zeiss) schon frühzeitig den Anschluß zu halten und die notwendigen "Technische Spezialausrüstungen" (TSA)
bereitzustellen. Einge Beispiele siehe im Anhang von Technologie-Leistungselektronik.
Das eigentliche Dilemmma der Halbleiter-Industrie im RGW war die nicht funktionierende Zusammenarbeit. Diese gab es zwar in der Theorie und wurde
auch immer wieder als Staatsdoktrin verkündet, aber nur in Ausnahmefällen war sie erfolgreich. In der Regel kochte dann doch jedes Land sein eigenes
Süppchen - und von der UdSSR mal ganz abgesehen.
Dort stand immer der "Militärisch-Industrielle Komplex" ganz im Vordergrund und da hatte sich alles unterzuordnen.